KEM Region Grossglockner / Mölltal - Oberes Drautal

Leitbild / Ziel

Strategie/Leitbild zur Zielerreichung:

Unter Einarbeitung der bestehenden Leitbilder aus den EU Programmen, der regionalen Entwicklungskonzepte, des regionalen- und touristischen Regionskonzeptes, wird ein energiepolitisches Leitbild der KEM Region Grossglockner/Mölltal – Oberes Drautal erarbeitet , dies unter Einfluss und Einarbeitung der energiepolitischen Strategien auf nationaler und internationaler Ebene. Die Region beabsichtigt, unter Berücksichtigung der energiepolitischen Strategie, eine Beispielsregion bis 2050 zu werden und die völlige Umstellung auf erneuerbare Energien sowie die Energiewende zu erreichen. 

Neben den inhaltlichen und programmtechnischen Zielen, wird gesondert eine Strategie zur Zielerreichung ausgearbeitet. Neben der Definition der energiepolitischen Ziele bis 2025 (Zwischenziele 2020), werden auch die Perspektiven im energiepolitischen Bereich der KEM Region Grossglockner/Mölltal – Oberes Drautal transparent und festgelegt.

Die ausgearbeiteten Ziele sollen jedoch nicht nur ein Klima-, Energie- und Umweltprogramm sein, sondern auch eine Wirtschaftsbelebung und einen Arbeitsplatzfaktor darstellen. Bis zu 10% aller Arbeitsplätze könnten aus der Sicht der Region bis 2050 diesem Sektor zugeordnet werden.

Derzeit befindet sich die Region in der Weiterführungsphase II. 

 

Vision 2050:

Im Jahr 2050 ist die KEM Großglockner/Mölltal – Oberes Drautal eine lebendige, nachhaltige Region, die junge, gut ausgebildete Menschen anzieht und ihnen einen attraktiven Lebensmittelpunkt bietet. Sie gilt als Vorzeigeregion für Nachhaltigkeit, in der soziale, ökologische und ökonomische Aspekte im Gleichgewicht stehen.

Durch die Umsetzung der Klima- und Energie-Modellregion sowie ergänzender Initiativen wurden Investitionen in erneuerbare Energien, energieautarke Gebäude und innovative Mobilitätslösungen ausgelöst. Viele hier entwickelte Leitprojekte fanden auch in anderen Regionen Anwendung.

Die Gebäude sind energieautark und erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen. Sonne und Biomasse sind die zentralen Energiequellen, unterstützt durch Gebäudesanierungen und ökologische Dämmstoffe. Jede geeignete Dachfläche wird für Solarenergie genutzt, viele Häuser sind kleine Kraftwerke.

Die Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet, ungenutzte Flächen gibt es kaum noch. So bleibt die Wertschöpfung in der Region. Dank Bewusstseinsbildung ist ein klimafreundlicher Lebensstil selbstverständlich, Klima- und Energiethemen sind fixer Bestandteil des Schulalltags.

Die Bevölkerung ist Energie-Selbstversorger und profitiert von leistbaren Kosten. Keine Energieimporte sind nötig – das Geld bleibt in der Region. Insgesamt wird ein Überschuss von 20 % erzeugt.

Der öffentliche Verkehr ist modern und attraktiv, alternative Angebote führen dazu, dass Haushalte meist nur noch ein gemeinschaftlich genutztes Fahrzeug besitzen.

So präsentiert sich die Region 2050 als energieautark, zukunftsfähig und lebenswert – ein Modell für viele andere Regionen.

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Maßnahmen in der Weiterführungsphase II

Öffentlichkeitsarbeit (ÖA) und Sensibilisierung: Auftritt nach außen, Veranstaltungen, HP, Infomaterial, Einschaltungen in lokalen und überregionalen Medien. 

Zielgruppe ist die gesamte Region, deren Bevölkerung, die Betriebe und die Gemeinden mit ihren kommunalen Einrichtungen. Die Arbeitspakete mit den Indikatoren und Ergebnisse sind so ausgelegt, dass sie über die Region hinausgreifen. Sensibilisierung, Verantwortung und das entsprechende Handeln sind die wichtigsten Themen. 

Qualifizierung und Bildung: Workshops, Veranstaltungen, Puppentheater

Zielgruppe ist ebenso die gesamte Region, in der die Öffentlichkeitsarbeit durch Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen auf eine noch höhere Stufe gestellt wird. Wissen, Verantwortung und bewusstes Handeln kann man bis zu einem gewissen Grad lernen, was in dieser Maßnahme möglichst breit gestreut und zielorientiert vermittelt werden soll. Auch wird die Bildung in Kindergärten, Vorschulen, Volksschulen und NMS in Form eines Puppentheaters gelehrt. 

Motivation und Beratung: einzelbetriebliche, kommunale und gewerbliche Beratungen in energiespezifischen Fragestellungen

Aufbauend auf Öffenlichkeitsarbeit und Bildung wird nun durch die Beratungen der Zielgruppen, wie der Privaten, der Betriebe und der Gemeinden, das energietechnische-, wirtschaftliche- und finanztechnische Interesse geweckt. Verantwortung, Motivation und die Begeisterung etwas bewegen zu können, soll gefördert werden. Fachberatung in allen relevanten Energiebereichen wird angeboten, inkl. jeweils Finanz-, Förderungs- und Auswirkungsberatung.

Erneuerbare Energie – Wasserkraftwerke: Realisierung von Trinkwasserkraftwerken und Kleinwasserkraftwerken, Optimierung von Kleinwasserkraftwerken

Großes Potential, jedoch bedarf es im Bereich des Schutzgebietes. Beratung/Begleitung/Umsetzung in den Bereichen Genehmigungsverfahren, Finanz-, Förder-, Finanzierung- und Projektabwicklung wird durchgeführt. Zielgruppen sind natürliche und juristische Personen, Wassergenossenschaften und die Gemeinden. Trinkwasserkraftwerksanlagen sind im Projektmasterplan als eine der wichtigsten Arbeitspakete dargestellt und würden in Ihrer Bedeutung mehrere Indikatoren stellen. Internationaler Strommarkt und Ökostrom aus den benachbarten Ländern stellen für Private und Betriebe eine schwierige Situation hinsichtlich des “KEM-Gedankens” dar.

Erneuerbare Energie – Biomasse: Realisierung von mehreren Hackschnitzel-, Pellets- und Scheitholzanlagen, Errichtung von Nahwärmeversorgungsanlagen

Hier besteht ein riesiges Potential. In diesem Themenbereich werden jeweils mehrere Beratungen/Begleitungen/Umsetzungen in den Bereichen Genehmigungsverfahren, Finanz-, Förder-, Finanzierung- und Projektabwicklung durchgeführt. Zielgruppen sind die Privaten, Genossenschaften, gemeinschaftliche (bäuerliche) Interessengruppen, Gewerbetreibende, Wohnungsgenossenschaften und juristische Personen als Netzbetreiber, Waldeigentümer für die regionale Wertschöpfungskette.

Erneuerbare Energie – PV-Anlagen und Energiegemeinschaften: Auf jedes Dach eine PV-Anlagen und Gründung von EEGs, lautet ein Motto der aktuellen Phase

Aufgrund der geographischen Lage der Region, haben die PV-Anlagen und ebenso die Energiegemeinschaften ein sehr großes Potential. Ziel ist es, ein Motivieren, Begeistern und Weiterbetreiben der Installation von PV-Anlagen auf öffentlichen, gewerblichen und privaten Gebäuden, ev. auch die Erweiterung auf Freiflächen zu forcieren. Darüber hinaus wird die Gründung von weiteren Energiegemeinschaften voran getrieben, um die Autarkie zu erhöhen und die Eigenstromerzeugung zu erhöhen.

Die Vorbildwirkung der umgesetzten Objekte soll einen Dominoeffekt auslösen, um weitere Anlagen zu realisieren und dadurch eine weitere optimale Nutzung von erneuerbaren Energien durch PV-Anlagen vorangetrieben wird. Auf jedes Dach eine PV-Anlage!

 (umfassende) Gebäudesanierungen: Sanierung von öffentlichen, gewerblichen, privaten und touristisch genutzten Gebäuden

Auf Grund der Amortisationszeit herausfordernd in der Beratung und in der Motivation, außer Objekte und Gebäudeteile sind älter als 30/40 Jahre alt. Energieberechnungen und Wärmeverbrauchseinsparungen sollen die Umsetzung erleichtern. Unterstützt wird die Energie-, Förder- und Bauberatung. Auch auf die unterschiedlichen Einreichmöglichkeiten zwischen Althaussanierung, Wohnhaussanierung, ebenso die Möglichkeiten der KPC werden gesondert dargestellt. Die Gemeinden mit ihren Objekten, öffentliche Bauträger und gemeinnützige Wohnungsgenossenschaften, das produzierende Gewerbe, die Hotellerie und die Privaten werden durch die ÖA und direkte Kommunikation angesprochen. Denkmalschgeschützte Häuser stellen eine hochinteressante bau- und energietechnische Herausforderung dar.

Energieeffizienz und CO2 Reduktion: Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, Umrüstung auf LED-Beleuchtung, Energiespargeräte

Unter dem Motto „Die Dörfer werden dunkler“ , werden neben den vorangeführten Themenbereichen der erneuerbaren Energie, in diesen Arbeitspaketen benötigte Energie durch Bewusstseinsbildungsmaßnahmen eingespart und benötigte Energie durch technische, energiesparende und effiziente Maßnahmen verringert. Zielgruppe ist die gesamte Region. In der Lichtverschmutzung, Anwendung der Haushalts- und Freizeitgeräte, gewerbliche „stromfressende Erzeugungsgeräte“, „Energieschleuder Hotellerie“, bis hin zu den Kommunalbetrieben liegt ein riesiges Einsparungspotential. „Weniger ist mehr“-, technische Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung im produzierenden Gewerbe werden in dieser Maßnahme umgesetzt. Die CO2-Neutralität soll 2035 plausibel, bis spätestens 2050 erreichbar sein. Anpassungen in der Straßenbeleuchtung (Umstellung auf LED und Nachtabsenkung), Umstellung der Leuchtmittel in Bezug auf die Lichtverschmutzung etc. sind einige Beispiele, die umgesetzt werden.

Mobilität: Errichtung von E-Tankstellen, Carsharing Modelle, Verkehrsmodelle für den Öffentlichen Verkehr (ÖV), realistische und umsetzbare Verkehrskonzepte, Radveranstaltungen, Nachtbus (Nighliner), Ruftaxi und Rufbus. 

Zielgruppen sind die Bevölkerung der Region, alle Betriebe, der Tourismus und die Gemeinden. E-Mobilität, E-Carsharing, Elektrotankstellen in den Gemeinden, Netzwerke und Erfahrungsaustausch, Planung von alternativen Mobilitätsprojekten, Mobilitätsbüro, Verkehrsplanung, Anpassung an die Bedürfnisse und Abstimmung des ÖV mit den alternativen Möglichkeiten, wo der ÖV nicht mehr seine Aufgabe erfüllt bzw. erfüllen kann. Fahrgemeinschaften, Betagte, Jugendliche und Beeinträchtigte stellen ihre berechtigten Forderungen.

Kommunale Energiebuchhaltung: Beratungen, kommunale Energiebuchhaltung

Zielgruppen sind die Gemeinden mit ihren kommunalen Objekten und Versorgungsanlagen sowie Organisationen mit öffentlicher Beteiligung. Ermittlung und Analyse des Haushaltsjahres, der Gesamtenergieverbräuche, Gesamtenergiekosten, Strom-, Wärme- und Treibstoffverbräuche, Einsparungen, Effizienz, Optimierungen, 100% Umstellung auf eneuerbare Energie, Fernwärmenetzausbau, Gebäudesanierungen, E-Mobilität, Energiebuchhaltung, Umstellung der Straßenbeleuchtung in den nächsten 10 Jahren, Vergleichsrechnungen und Controlling der Haushaltsjahre sind die Ziele.

Rad: Glocknerradweg R 9, Drauradweg R 1, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Zielgruppen sind die radaffine Bevölkerung, Jugendliche und die Touristen. Im ländlichen Bereich wäre das Ziel, durch Radfahrten und E-Bike, 10% der privaten Fahrten zu reduzieren. Neue zeitgemäße touristische Angebots- und Produktgestaltungen sind mit dem Thema Rad geplant. Ausbau beider Radwege, Bikestationen, Erholungsräume, Bike Village, Bike Camping, Beschilderung, Folder und ÖA/PR/ Marketing sind Arbeitsthemen.

Regionale Wertschöpfungskette: Biomasselieferanten, Bauernläden, Nahversorger, Kauf im Ort, kurze Produktions- und Verkaufswege, Verkaufsplattformen

Zielgruppe ist die gesamte Region, deren Bevölkerung, Betriebe und die Gemeinden. Kurze Erzeugungs-, Produktions- und Verkaufswege sind entscheidend und werden angestrebt. Fair Trade, regionale Produkte und Kreisläufe werden forciert. Bauernläden werden eingerichtet. Bewusstseinsbildung, gesunde Ernährung, gesunde Kreisläufe und bewusstes Einkaufen bestimmen die Maßnahmen. Ein Nahversorger pro Gemeinde ist das langfristige Ziel. Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Dienstleistungen und Angebote der Firmen sollen aus der Gemeinde oder unmittelbaren Umgebung angenommen werden. Dies stärkt Arbeitsplätze und die regionale Kette vor Ort.

Umweltzertifizierungen von Betrieben: umweltbewusstes Management, soziales Handeln und Maßnahmen im Bereich der eneuerbaren Energie, Energieeffizienz zur Erreichung des Qualitätssiegels, steht im Vordergrund

1996 wurde das Österreichische Umweltzeichen für Tourismus eingeführt, um ein umweltbewusstes Management und soziales Handeln von Betrieben sichtbar zu machen. In der Region gibt es bisher kaum zertifizierte Unternehmen – dabei bietet die Schönheit und Vielfalt der Landschaft sowie das Kulturangebot Österreichs mit rund 150 Mio. Nächtigungen pro Jahr ein enormes Potenzial zur CO₂-Einsparung.

Auch die Betriebe in der Region, mit etwa 1 Mio. Nächtigungen und rund 5.000 Betten, sollen verstärkt auf nachhaltiges Wirtschaften setzen. Langfristig wird eine gesetzliche Verpflichtung angestrebt, sich nach den Kriterien des Umweltzeichens zu richten.

Aktuell steht im Vordergrund, die Betriebe zu motivieren und zu begleiten, damit sie diese Qualitäts- und Umweltgütesiegel erreichen – und so gemeinsam die Region ökologisch wie ökonomisch stärken.

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